Vortrag in der Pojektgruppe Wissenschaftspolitik am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (2.2.2010).
Die Verdrängung der für wissenschaftliche Tätigkeit als überaus wichtig erachteten intrinsischen Motivation durch die Einführung von Leistungskomponenten in der W-Besoldung ist in aller Munde. Es wird eine innere Emigration einerseits und eine Fokussierung auf monetäre Aspekte der Tätigkeit andererseits vermutet.
Theoretisch kann die intrinsische Motivation in eine hedonistische Komponente, in der die Motivation aus der Tätigkeit selbst heraus generiert wird, und in eine prosoziale Komponente in der ein tiefes altruistisches Motiv motivationsgenierierend wirkt, unterschieden werden. Damit die intrinsische Motivation verdrängt werden kann muss eine Kontrollerfahrung hinzutreten, in diesem Fall in Gestalt der W-Besoldung (siehe auch Osterloh 2008).
Exemplarisch wird in dem Vortrag gezeigt, dass sowohl die hedonistische als auch die prosoziale Komponente nachweisbar sind. Ebenfalls wird deutlich gemacht, dass die Praxis der W-Besoldung durchaus als kontrollierend erfahren wird - die intrinsische Motivation jedoch nicht verdrängt wird und auch keine innere Emigration zu beobachten ist.