Aus der Perspektive der Professorinnen und Professoren reiht sich die Verhandlung von Leistungszulagen als eine weitere Verhandlung in das Berufungsgespräch ein. Qualitative Interviews mit W-Besoldeten Professorinnen und Professoren machen deutlich, dass die Erfahrungen vielschichtig sind. Sie reichen von Ziel- und Leistungsvereinbarungen, die erst nach erbrachter Leistung abgeschlossen wurden, über ein paar Dinge, die auf einen Zettel geschrieben wurden, bis zum Ausfüllen eines vorgefertigten Formulars. Insgesamt wird die leistungsorientierte Vergütung von der Professorenschaft positiv aufgenommen. Die Möglichkeit, mehr zu verdienen, ohne sich einen Ruf zu besorgen, wird ebenso gelobt wie die Funktionszulagen für die Übernahme von Ämtern in der Selbstverwaltung. Gleichwohl darf nicht verschwiegen werden, dass die Absenkung der Grundgehälter beklagt wird. Es zeigt sich ein eklatanter Widerspruch: Während in der Öffentlichkeit Krisenszenarien aufgebaut und gepflegt werden, wird die Reform auf der Arbeitsebene von Forschung und Lehre sowie von den Hochschulleitungen durchaus positiv aufgenommen und gestaltend eingesetzt.