Diskursanalyse zur Einführung der W-Besoldung

Die Diskusanalyse der Beratung des Gesetzes im Deutschen Bundestag, der Position der in der Zeitschrift des Hochschulverbandes Forschung & Lehre publizierenden Professorinnen und Professoren sowie die Standpunkte des Hochschullehrerbundes und der Hochschulrektorenkonferenz vermitteln ein uneinheitliches Bild mit einem pessimistischen Grundton. Die Kostenneutralität und der Vergaberahmen sowie die Höhe der Grundgehälter dominieren neben der Abschaffung der Habilitation durch die Einführung der Juniorprofessur die Debatte im Bundestag. Die Überprüfung der Leistungen, für die Zulagen vergeben werden, hat in der Beratung des Gesetzes keine Rolle gespielt. Die eingesetzte Expertenkommission zieht sich auf die Position zurück, dass in Hinblick auf Artikel 5 Abs. 3 GG in dieser Frage ein wissenschaftsadäquates Verfahren notwendig sei.

Intrinsische Motivation und ihre Verdrängung durch abgesenkte Grundgehälter einerseits und Leistungskomponenten andererseits sind die zentralen Themen in der Zeitschrift des Hochschulverbandes Forschung & Lehre. Diese intrinsische Motivation wird den Hochschullehrern unterstellt und als Grund für die Prognose des Scheiterns leistungsorientierter Vergütung für Professoren und Professorinnen angeführt. In kurzen Artikeln mit Titeln wie Abenteuer W oder ökonomische Wahrheiten wird die Reform als fragmentarisch sowie ökonomisch fragwürdig beschrieben und eine Berufungsberatung einschließlich Einzel-Coaching empfohlen. Ebenso plädiert auch der Hochschullehrerbund für eine Berufungsberatung und hält für seine Mitglieder eine einseitige Checkliste Berufungsvereinbarung bereit. Bloß nicht in die W-Besoldung, könnte also die Quintessenz für Professorinnen und Professoren lauten.

Präsentation

Veröffentlichung

erscheint 2011 in dem Tagungsband: Wissen - Wissenschaft - Organisation

Flyer

Vexierbild